Mittwoch, 5. August 2009

RSP Flag für Teis - die Aldor

Angsterfüllt sah er die übergroße Gestalt, die ganz verhüllt vor ihm stand. Ihre Hand, die so groß war, wie sein ganzer Oberkörper berührte seine Stirn mit der Fingerspitze des rechten Zeigefingers. Dunkler Nebel floss von seinem Kopf zu ihr.
"Nein", wimmerte er, "nehmt mir nicht...alles".
Die Gestalt lachte nur und sog weiter alle seine Erinnerungen, seine Gedanken, seine Gefühle aus ihm heraus. Er wurde schwächer und schwächer, bis er irgendwann fast ohnmächtig zu Boden fiel. Er wusste nichteinmal mehr seinen Namen. Starr blickte er auf die Fliese, auf der sein Kopf lag. Er bemerkte einen kleinen, schwarzen Fleck. Der Kitt war auch ein wenig bröselig. Seltsam, was einem in so einem Moment auffällt!
"Nun bist du nur noch ein Schatten deiner selbst", hörte er die unheimliche, unmenschliche Stimme von oben. "Ohne Namen, ohne Persönlichkeit, perfekt für meine Zwecke!" Sie entschwand langsam mit einen bösen Lachen, das einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Er rührte sich nicht. Eine Träne zwängte sich aus seinem Auge und fiel auf den Boden "Bitte nicht...", keuchte er und sackte zusammen.
Schreiend fuhr er hoch, am ganzen Körper schweißgebadet. Der 1,90 große, schwarzhaarige und muskulöse Mann saß wie erstarrt in seinem Bett. Es war nur ein Traum gewesen, oder? Seine blauen Augen, die stets wachsam alles beobachteten schweiften durch das in Mondlicht gebadete Zimmer. Er war allein. Er...der...stockend versuchte er sich, seines Namens zu erinnern. Nur noch bruchstückhaft wusste er, was am Abend zuvor geschehen war. Nur an den Traum erinnerte er sich scharf und überdeutlich, aber das war nur ein Traum! Wer war er? Wo war er? Er betrachtete sich im Spiegel und sah das markante Gesicht mit den langen schwarzen Haaren, das auf einmal so fremd wirkte. "Wer bin ich?", fragte er leise sein Spiegelbild. Er wusch sein schweißüberströmtes Gesicht mit etwas klarem Wasser und legte sich wieder ins Bett, doch an Schlaf war in dieser Nacht nicht mehr zu denken.

Sobald die Sonne ihre ersten Strahlen zeigte, rief sie schon. Eilig machte er sich auf den Weg zu seiner dunklen Herrin. Er, der namenlose Schatten.

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